Runde Jubiläen in der Familie, in Vereinen, Verbänden und Kommunen werden ja gern genutzt, um sie im Rahmen einer Veranstaltung gebührend zu feiern. Die Partnerschaft zwischen den Gemeinden Hojer und Ellerau wurde im Jahr 1979 begründet und besiegelt, so dass in diesem Jahr das 40-jährige Bestehen gefeiert werden konnte. Es war damals ein wichtiger Schritt zur Völkerverständigung und Aussöhnung zwischen Deutschen und Dänen nach den Schrecken der Nazi-Herrschaft und den unvorstellbaren Geschehnissen des 2. Weltkriegs. Als Glücksfall erwiesen sich nicht nur die nahe an der deutsch/dänischen Grenze gelegene Kommune Hojer, sondern vor allem auf dänischer Seite die Gründerväter Knud Hansen (damaliger Bürgermeister) und Andreas Eckholt. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass aus der offiziellen Partnerschaft im Laufe der Zeit persönliche Freundschaften erwuchsen, die bis heute bestehen.
Auf beiden Seiten sind im Jahr 2010 Freundeskreise gegründet worden, da die Kommune Hojer verwaltungsmäßig ein Teil der Stadt Tondern geworden ist und Ellerau eine Verwaltungs-gemeinschaft mit Norderstedt eingegangen war. Die Freundeskreise haben sozusagen das Erbe der Partnerschaft angetreten, hier wird diese seitdem weiter gelebt.
Über das 40-jährige Jubiläum der Partnerschaft wurde bereits im September 2018 im Rahmen einer gemeinsamen Vorstandssitzung beraten, bei der u. a. der Termin (22. Juni 2019) abgestimmt wurde. Klar war auch, dass die Jubiläumsveranstaltung als Veranstaltung der Gemeinde in Ellerau stattfinden würde, nachdem die 35-Jahrfeier in Hojer stattgefunden hatte. Vom Freundeskreis war angeregt worden, wieder einmal einen gemeinsamen Staffellauf von Hojer nach Ellerau durchzuführen (wie 1989). Hierfür fanden sich aber hüben und drüben nicht genug Teilnehmer, so dass man sich nur für einen Lauf der letzten Etappe von Barmstedt nach Ellerau entschied. Wer mochte, konnte diese Etappe auch mit dem Fahrrad zurücklegen. Auf Ellerauer Seite wurde der Kreis der Läufer durch einige Mitglieder des ehemaligen „Lauftreffs“ (Initiator Heinrich Reising) aufgefüllt.
Leider war der Kreis der dänischen Freunde, die sich zur Jubiläumsveranstaltung auf den Weg gemacht hatten, kleiner als zunächst angekündigt. Es hatte kurzfristige Absagen gegeben.
Das weitere Programm sah ein gemeinsames Frühstück im Bürgerhaus vor, mit Ansprachen aus dem gegebenen Anlass. Bemerkenswert waren die Ansprachen von Knud Hansen, Henrik Frandsen (Bürgermeister von Tondern) und Peter Christensen, die besonders die Werte der gelebten Partnerschaft und Freundschaft in den zurückliegenden 40 Jahren betonten. Bürgermeister Martens nahm Bezug auf die Veränderungen der politischen Landschaften im Laufe der Jahre. Der Wille zur Fortsetzung der Partnerschaft in der Zukunft kam in allen Beiträgen zum Ausdruck, hierfür müssen sich nach und nach jüngere Leute finden, die das Staffelholz weiter tragen. Ein Anlass hierzu bieten die seit mehreren Jahren stattfindenden sportlichen Wettkämpfe der 4. Klassen der Grundschulen. Es besteht die Hoffnung, dass sich aus der Elternschaft neue Mitglieder für den Freundeskreis werben lassen.
Nach den Ansprachen während des Frühstücks wurde ein Ausflug per Bus nach Hamburg zur Hafencity mit Besichtigung der Plaza der Elbphilharmonie unternommen. Der neue Anziehungspunkt in Hamburg beeindruckte auch die dänischen Freunde, zumal das Wetter sich von seiner besten Seite zeigte. Dann ging es zurück nach Ellerau zur Kaffeetafel, die die Band „Ellerau-Express“ musikalisch begleitete und danach war bereits die Abreise vorgesehen. Alles fand auf „offizieller“ Ebene statt. Den dänischen Gästen und Freunden hat es gefallen, sie bedankten sich ausdrücklich bei der Verabschiedung.
Eckart Urban
